Pischel S., Felfe J., Krick A., Pundt F.
Gesundheitsförderliche FührungWelchen Beitrag können Führungskräfte zum Erhalt und zur Förderung der Gesundheit ihrer Mitarbeiter/-innen leisten? Gerade durch die Zunahme psychischer Belastungen am Arbeitsplatz wird der Rolle der Führungskraft immer mehr Bedeutung beigemessen. Die Gesundheit der Mitarbeiter/-innen wird aber nicht nur durch das Führungsverhalten selbst beeinflusst, sondern auch durch den Umgang der Führungskraft mit ihrer eigenen Gesundheit. Dieses Kapitel verdeutlicht die verschiedenen Einflussmöglichkeiten von Führungskräften auf die physische und psychische Gesundheit der Belegschaft und stellt darauf aufbauend den praktischen Einsatz des Konzepts Gesundheitsförderlicher Führung (Health-oriented Leadership, HoL) von Franke und Felfe (2011a) vor. HoL ermöglicht die Erfassung gesundheitsförderlicher Selbstführung (SelfCare) und Mitarbeiterführung (StaffCare) aus Führungskräfte- und Mitarbeitersicht (Selbst- vs. Fremdeinschätzung). Es werden konkrete Handlungsempfehlungen zum Einsatz des Instruments gegeben. Der systematische HoL-ProzessHoL-Prozess ist eine Führungs- und Teamentwicklungsmaßnahme und erstreckt sich über (1) die Abstimmungsrunde mit der Geschäftsführung, (2) die Informationsveranstaltung für Führungskräfte, (3) das Vorgespräch mit der Führungskraft, (4) dem Kick-off mit Führungskraft und Team, (5) die Diagnose und Interpretation der HoL-Ergebnisse, (6) das persönliche Coaching der Führungskraft, (7) den Auswertungsworkshop mit Führungskraft und Team, (8) bis hin zum Follow-Up mit der Führungskraft. Ziel des HoL-Prozesses ist es, gemeinsam mit Führungskraft und Mitarbeiter/-innen Maßnahmenpläne zu entwickeln und damit einen langfristigen Beitrag zum Schutz und zur Förderung der Mitarbeitergesundheit zu leisten.